<< BILWI >> alias Puerto Cabezas
- Reich der Miskitos -
- Reich der Miskitos -
die "Mole" von Puerto Cabezas Hafen (1823), Playa Gradita, Miramar & Bocana
Anekdoten einer Weltreise
Puerta Cabeza, oder auch Bilwi genannt, ein indianischer Begriff der Sumu Indianer, liegt geheimnisvoll und fast unerreichbar im Norden an der Atlantikküste (bzw. Karibik, doch es wird von allen als Atlantik angesehen) von Nicaragua. Die einfachste und schnellste Möglichkeit, dorthin zu gelangen, ist mit einem kleinem Flugzeug mit einer Kapazität von 32 Personen. Die Flugzeit von Managua aus beträgt son an die 2 Stunden. Dort angekommen, wird man freundlich von der Einwanderungsbehörde und vom Flughafenpersonal in einem Miniterminal begrüßt, nachdem man über die staubige Landepiste vom Flugzeug aus herüber spazierte. Als man aber nach der Frage der Arbeit und des Grundes des Aufenthaltes fragt, ist dann doch jeder sehr überrascht, wenn man nur für touristische Zwecke kommt. Um dies zu verstehen, muß man wissen, das Bilwi hauptsächlich eine Stadt für Geschäftsleute ist, ohne keine Touristen beherbergt, außer mir.
Aber später dazu...
Puerta Cabeza, oder auch Bilwi genannt, ein indianischer Begriff der Sumu Indianer, liegt geheimnisvoll und fast unerreichbar im Norden an der Atlantikküste (bzw. Karibik, doch es wird von allen als Atlantik angesehen) von Nicaragua. Die einfachste und schnellste Möglichkeit, dorthin zu gelangen, ist mit einem kleinem Flugzeug mit einer Kapazität von 32 Personen. Die Flugzeit von Managua aus beträgt son an die 2 Stunden. Dort angekommen, wird man freundlich von der Einwanderungsbehörde und vom Flughafenpersonal in einem Miniterminal begrüßt, nachdem man über die staubige Landepiste vom Flugzeug aus herüber spazierte. Als man aber nach der Frage der Arbeit und des Grundes des Aufenthaltes fragt, ist dann doch jeder sehr überrascht, wenn man nur für touristische Zwecke kommt. Um dies zu verstehen, muß man wissen, das Bilwi hauptsächlich eine Stadt für Geschäftsleute ist, ohne keine Touristen beherbergt, außer mir.
Aber später dazu...
Norte de Bocana
Mole/Dock erbaut 1823 von der Banana Empire Standard Fruit Company (Laenge: 1km)
Ostern am Playa
Das erste was einem auffällt, ist die Sprache der Einwohner. An erster Stelle wird ein Creole-Englisch geredet. Spanisch ist hier nur eine Zweitsprache. Doch auch Miskito, die Indianersprache des größten Indianerstammes in dieser Gegend ist sehr stark vertreten. Es ist auch nicht erstaunlich, wenn man auf Leute trifft, die zum Teil Zwei- wenn nicht sogar Dreisprachig sind.
Auch vom Äußerlichen her unterscheiden sie sich sehr im Gegensatz zu ihren anderen Landesgenossen an der Pazifikseite. Die meisten sind groß und stämmig und haben ein indianisches Aussehen. Einige sind auch gemischt mit ihren negriden Bewohnern, die man zahlreich an der Ostküste Mittelamerikas auffindet. Doch sind die Negros oder Garifunas im Gegensatz zu Bluefields in der Minderheit. Hier hat die miskitische oder sumuische Abstammung Oberhand.
Auch vom Äußerlichen her unterscheiden sie sich sehr im Gegensatz zu ihren anderen Landesgenossen an der Pazifikseite. Die meisten sind groß und stämmig und haben ein indianisches Aussehen. Einige sind auch gemischt mit ihren negriden Bewohnern, die man zahlreich an der Ostküste Mittelamerikas auffindet. Doch sind die Negros oder Garifunas im Gegensatz zu Bluefields in der Minderheit. Hier hat die miskitische oder sumuische Abstammung Oberhand.
Haus zum Verkauf direkt am Strand mit Sicht auf die Mole
Ich nehme also ein Sammeltaxi (mehrere Gäste teilen sich ein Taxi) und begebe mich über eine staubige Feldstraße ins Stadtinnere, oder soll ich besser sagen ins Dorfinnere, da auch Bilwi, wie die meisten Städten Nicaraguas, die Größe eines Dorfes ist, aber von der Einwohnerzahl an eine Stadt herankommt. Die Meisten (fast 80 %) leben mit ihrer ganzen Großfamilie (zum Teil bis zu 20-25 Menschen) in einer Bretterbude. Das Leben spielt sich hauptsächlich auf der Straße ab.
Parque Central
Iglesia catholica vieja "San Pedro" (1870)
Casa de los hermanos Castrillo (Lehrer)
(Casa = 100 Jahre alt)
Casa Alberto Mora (ca. 90 Jahre) Casa Elba Mora (ca. 80 Jahre) Casa 66 William Thomas
Casa Julo (ca. 100 Jahre) Casa Julio Arguello
Artesania Muller & Verkaeuferin Eva Mitchell
spanische Kanone Hotel Perez (ehemaliges US Farmhaus) Julio Martinez (ehemaliger Motorradladen)
Salon Rodolfo Mora Hotel Viajante & Casa Amalia Layton
Casa Jose Wakin Apotheke Kai Chin Ruine von Familia Jury Dine (Freunde Somozas)
Casa Hogarte Casa Juliet Bohmann
Sumu Mythe
(gemeinsamer Ursprungs von Sumu + Miskitu)
Zwischen dem Rio Butuk (Patuca) und dem Rio Coco ist ein Gebirge namens Kaunapa, wo es Felsen mit den Zeichen menschlicher Nabelschnuere gibt. Dort wurden die Indianer in alter Zeit geboren, dort ist der Ursprung des Volkes. Es gab einen grossen Vater, genannt (im Sumu) Maisa Hana, (im Miskitu) Uan Baikan (Uplika)("Mann, der uns gespalten hat") und eine grosse Mutter namens Huana. Man sagt, die letztere sei dieselbe wie die Hoki, im Miskitu Yapti Misri "Mutter Skorpion".
Zuerst wurden die Miskitu geboren und in allerlei Dingen unterrichtet. Aber sie waren ungehorsam ihren Eltern - was sie bis heute noch sind - und entliefen nach der Kueste.Danach wurden die Tuaxca geboren, danach die Yusco, die am Rio Prinzapolka & Bambana lebten. Die Yusco aber wurden schlecht und trieben Unzucht. Daher bekriegten sie die uebrigen Sumo und toeteten sie bis auf einen kleinen Rest, der irgendwo im Quellgebiet des Wanks-River (= Rio Coco) nahe den Spaniern leben soll. Als letztere wurden die Ulua (Uxlua) geboren, wie sie ja die juengsten waren; sie wurden in allem unterrichtet, besonders in Medizin und Gesang, weshalb sie "Boa" Saenger genannt wurden.
Die Sumos lebten an den Fluessen und im Busch sehr wild bis der Mosquitokoenig von ihnen vernahm; er sandte aus nach ihnen und liess sie fangen. Sie hatten langes Haar, das bis zu den Knien herabfiel und waren voller Laeuse. Der Koenig wusch sie mit Seife und gewann sie danach lieb und behielt sie bei sich...
Casa Americanas (ehemals Hotel Hollywood 1870) Casa de Familia Taylor (ca. 80 Jahre)
Casa Familia Kahina Casa Familia Larry Palmer Casa Familia Pachego
Iglesia Moravia (135 Jahre alt) + Casa Pastoral Moravia
Casa Chiquita de Familia Brooks und Casa de Familia Brooks (Piano Lehrer)
Museum Judith Kain Cunningham (Malerin)
Casa Familia Pachego verlassenes Haus eines Drogenhaendlers
Hauskonstruktion eines Kubaners aus den 80er Jahren
(sollte mal ein Klub werden)
(sollte mal ein Klub werden)
Die Landschaft um Bilwi herum ist flach und weist nur wenig Baumstand auf. Was mich sehr verwundert hat, so ist der Südosten nur so mit Dschungel überwuchert, findet man eine fast karge Natur hier vor. Im Dorfzentrum angekommen, erweist es als nicht so einfach, ein Zimmer zu bekommen, so ist man auf Touristen nicht wirklich gewappnet. Doch am Ende komme ich bei Benjamin unter, ein 28jähriger Miskito, mit langem Haar, der bereits als Junge Ende der 80er Jahre im Krieg gegen die Contras in den Bergen gekämpft hat. Auch er ist sehr verwundert darüber, mich als alleinreisende Frau anzutreffen. So ist doch er der Auffassung, ich sollte mir langsam Gedanken darüber zu machen, Kinder zu kriegen. Ich sollte mich doch um meine Altersvorsorge kümmern. Er habe 4 Kinder, die er, so hofft er, ihn späetr im hohen Alter versorgen werden. Eine typische Denkensweise in einem Land, wo es keine Renten gibt und die Eltern von ihren Kindern im hohen Alter anhängig sind.
Friedhof von Bilwi
Ich versichere Benjamin, mich darum zu kümmern, sobald ich wieder nach Hause fahre. Es sei nett, um seine Fürsorge und ich fühle mich gut in seinem Hotel aufgehoben. Dieses ist sehr einfach ausgestattet. Die Zimmer sind schlicht mit einem Gitterbett ausgestattet, im Untergeschoß auch Zimmer mit einer laut dröhnenden und tropfenden Klimaanlage. Außerdem befindet sich dort die Waschmöglichkeit und weil Nicaragua gerne unter Wassermangel leidet (vor allem die Orte, die an Flüssen und Seen liegen) steht in jeder Dusche ein großer Bottich mit Wasser, aus den man mit einer kleinen Schüssel das Wasser schöpfen kann, um es dann über seinen Körper zu gießen. Es gibt einen kleinen Eßraum, wo eine nicaragüensische Frau jeden Morgen, Mittags und Abends für die Gäste kocht: Gallo Pinto, Reis mit Bohnen, Bohnen mit Reis! Danach kommt die Rezeption, wo man auch kleine Dinge wie Batterien und Kekse erhält. Vor dem Haus liegt eine kleine Veranda mit 2 Schauckelstühlen, die auf die staubige Hauptstraße führt, wo man abends in Ruhe die geschäftigen Bewohner von Bilwi beobachten kann, die entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Autos gibt es kaum. Und doch ist Puerto Cabeza eine wichtige Stadt. Wie schon am Anfang erwähnt, wimmelt es hier hauptsächlich von Geschäftsleuten. Auch ich sollte einige kennenlernen.
Dia de la Independencia
- Stadtparade -
Am ersten Abend nahm ich mein Abendessen mit einem Herrn ein, der so um die Mitte 50 ist und aus Managua kommt. Die nächsten Tage haben wir dann immer gemeinsam zu Abend gegessen, um später auf der Veranda zu sitzen, um über dieses und jenes uns zu erzählen. Er berichtete mir von verschiedenen Sehenswürdigkeiten, die ich mir unbegingt anschauen soll, ob es die verfluchte Geistervilla in der Nähe Managuas ist oder eine bestimmte Finca im Norden des Landes sei, er kannte sich aus. Was aber noch interessant war, war seine Arbeit. Er sit eigentlich von der Regierung, leitet aber hier ein Geschäft mit Holz. Bäume werden in dieser Gegend gefällt, um dann das Holz nach Kuba zu verkaufen. Da Bilwi den zweitgrößten Hafen Nicaraguas besitzt, ist die Transportfrage kein Problem. Und wer garantiert, daß man die Wälder nicht komplett ausraubt, um Erosionen zu vermeiden und das Gleichgewicht der Natur zerstört?
19.07. Revolution Sandinista
Tja, so meinte mein Freund aus Managua. Dies sei ein großes Problem hier in Nicaragua. Der Staat besitzt kaum Firmen oder hat Anteilnahme, also entfällt es einer staatlichen Kontrolle, da ja sowieso kein Geld da sei und die Firmen haben freien Lauf zu all ihren Vorhaben ohne recht strengen Kontrollen seitens des Staates. Die meisten Firmen Nicaraguas sind im Privatbesitz. Ihm ist bewußt über die totale Abholzung, das zu einer fatalen Naturkatastrophe führen kann, aber solange es Geld bringt, warum aufhören oder in Kontrollen investieren, die teuer sind und keiner will! Das ist auch der Grund, warum die Gegend um Bilwi so trocken und karg ausschaut.
Konzert von Miskitoboy & Randy Wilson
Baseballspiel Masaya gegen RAAN
Wir hatten ja noch das Glueck, im selben Hotel wie die Baseball Mannschaft aus Masaya zu wohnen.. So lernten wir abends auch noch gleich die Spieler kennen, bei einem gemuetlichen Plausch auf der Hotelterrasse..
Die nächsten Geschäftsleute, die ich kennenlernen sollte, waren auch Gäste meines Hotels. Es waren 2 Chinesen, die an einem Projekt arbeiten, in der es darum geht, die Bibel in die Indianersprache Miskito zu übersetzen. Sie haben erstmal ein Zeitlimit von 2 Jahren gesetzt, das sie aber verlängern müssen. Diese Projekt wird hauptsächlich von Spenden finanziert, die von der Kirche ausgehen. Doch es gibt ein sehr großes Problem, was auch der Grund für die Verlängerung sei, meint der eine Chinese und lächelt dabei schelmisch. Es ist sehr schwierig jemanden zu finden, der die Bibel vom Englischen oder Spanischen in die Sprache der Miskitos zu übersetzen. Unglaubwürdig schaue ich ihn an. Sie haben Probleme, einen Übersetzer für diese Sprachen zu finden. Ich schüttele nur den Kopf, dabei ist hier jeder zweisprachig, ja wenn nicht sogar dreisprachig.
erste Skaterampe Bilwi 2010
Tag 1:
Tag 2:
Tag 3:
Tag 4:
Tag 5:
Tag 6:
Tag 7:
Tag 8:
Das erste Skaten in Bilwi auf der neuen Rampe bei meinem Sohn Felipe:
Aber Gaunereien und Korruption wird hier halt noch groß geschrieben und solang es keiner kontrolliert, gibt es genügend Leute, die sich an solchen Projekten und Geschäften bereichern und nur diejenigen, die sich an die Spielregeln halten, sind die Dummen, wie der Bauer, der für einen Hungerlohn sich abrackert, um seine 10-köpfige Familie zu ernähren, doch solange der Großgrundbesitzern ihn droht, ihn zu entlassen, wird der kleine Bauer sich niemals erheben, um dagegen zu rebellieren. Lieber läßt er sich bestechen, um zu seinen Gunsten, die Lage zu verbessern. Ob es legal ist oder nicht, danach fragt keiner.
Und so ist Bilwi das kleine Mekka für Gauner und Halunken; trotz seines verschlafenen Antlitz einer kleinen Hafenstadt verbirgt es mehr als man glaubt!
Und so ist Bilwi das kleine Mekka für Gauner und Halunken; trotz seines verschlafenen Antlitz einer kleinen Hafenstadt verbirgt es mehr als man glaubt!
Radeltour durch Bilwi
Als ich 2010 mit meinem Sohn für 14 Monate in Bilwi lebte, entdeckte ich die unglaublich Korruption, die die Stadt beherrscht. Egal ob Einwanderungsbehörde, Polizisten oder Bürgermeister... alle stecken sie unter eine Decke. Das Geld der Drogen regiert das Leben der Einwohner. Wer dealt, hat Kohle und kann sich ein schönes robustes Haus bauen. Wer versucht, ehrlich zu bleiben, ist der große Verlierer in dieser Stadt. Nur mit Macht und Korruption kommt man hier weiter...
Ein kleines Beispiel: Dezember 2009 stürzte ein Drogenkurier mit seinem Flieger in der Nähe Bilwis ab. Geladen: mehrere 1000 von US Dollars. Drogengeld von der kolumbianischen Mafia. Die Bewohner der herumliegenden Kommunen stürmten aus udn räumten den Flieger leer. Sie verstecken das Geld für mehrere Monate, um sich später mit Baumaterial, Autos, etc. einzudecken. Der Zimmergenosse in meinem Hotel im August besaß stolze 20.000 US $ aus diesem Flugzeugabsturz!!!! Soviel besitze ich nicht!!!!
Ein kleines Beispiel: Dezember 2009 stürzte ein Drogenkurier mit seinem Flieger in der Nähe Bilwis ab. Geladen: mehrere 1000 von US Dollars. Drogengeld von der kolumbianischen Mafia. Die Bewohner der herumliegenden Kommunen stürmten aus udn räumten den Flieger leer. Sie verstecken das Geld für mehrere Monate, um sich später mit Baumaterial, Autos, etc. einzudecken. Der Zimmergenosse in meinem Hotel im August besaß stolze 20.000 US $ aus diesem Flugzeugabsturz!!!! Soviel besitze ich nicht!!!!
Chop Suey Herstellung Bilwis
unser Wohnung 2010 in Bilwi - eine von 4 in diesem Jahr!
Bewohner Bilwis