RAMA
# Ureinwohner Nicaraguas #
Ihre Geschichte!
"Und wenn Du das Rauschen des Meeres hoerst, dann ist es fuer immer unendlich"
Die Rama Indianer sine eine ethische Gruppe um die 100-1200 Maenner, Frauen und Kinder.
Die kleinste ethnische Gruppe in Nicaragua. Sie bewohnen hauptsaechlich den Nordosten Costa Ricas und den Suedosten Nicaraguas.
In Nicaragua leben allein schon 800 Leute auf den kleinen Inseln Key, die im suedlichen Teil der Bluefields Lagune liegen. Man nennt sie auch Rama Keys.
Hauptsaechlich sprechen die Ramas Englisch, aber auch ihre eigene Sprache, eine Macro-Chibchan Sprache, ist noch in Gebrauch.
Die Rama Indianer sind eine kleine ethnische Gruppe in Nicaragua, deren Gebiet sich im Suedosten von Nicaragua bis in den Nordosten von Costa Rica erstreckt. Waehrend des Buergerkrieges in den 80er Jahren in Nicaragua verliessen viele Ramas ihr Gebiet am Atlantik und gingen ins Exil nach Costa Rica. Anfang der 90er kehrten viele wieder zurueck in ihre alten Doerfer und kaempfen bis heute fuer Anerkennung in der Gesellschaft und um ihre Landrechte, die das ganze Gebiet an der suedlichen Atlantikkueste einschliesst.
Um dies zu erreichen, haben sich die Ramas mit den anderen Indianerstaemmen, den Miskitos und den Sumus, die ihr Gebiet im Nordosten Nicaraguas haben, zusammengeschlossen. Doch es ist schwierig, da die Regierung keine Kontrolle ueber diesen Bereich hat. Immer noch kann man ungestoert die Waelder abholzen und das Holz nach Kuba verschiffen, um es dort zu verkaufen, oder illegale Industriebetriebe in Naturschutzgebieten erbauen. Auch der illegale Abbau unter Tage ist hoch und verwuestet ganze Landschaftsstriche. Und der Staat ist machtlos. Es fehlt an Geld und an einer Infrastruktur, um dieses Gebiet foerdern zu koennen. Doch Korruption ist gross geschrieben in diesem Lande..
Das Besondere der Ramas ist, das sie neben ihrer eigenen Sprache, was eine Macro-Chibchan Sprache ist, auch British English reden. Aber eines, das noch Queen Elizabeth die Erste sprach! Dies ist darauf zurueckzufuehren, als die Briten im 19 Jhrd. versuchten, die Atlantikkueste Nicaraguas zu kolonisieren und sie die Macht ueber dieses Gebiet fuer mehr als 50 Jahre auch hatten, bis sie es an die Spanier abtraten. Doch die Spanier hatten kein Interesse daran, die Indianer umzuerziehen und so ist es bis heute noch erhalten geblieben, das die Ramas Englisch als offizielle Sprache sprechen und nicht Spanisch.
Die meisten Ramas leben von der Landwirtschaft und Fischerei. Sie wohnen aber in den Ballungsraeumen wie San Juan del Norte oder Bluefields wegen der Schulpflicht. Da der Atlantik nur an gewissen Teilen ertragreich ist, pflanzen sie meistens in Ufernaehe von Fluessen und Baechen und besiedeln das Landesinnere. Der Dschungel gibt mehr her!
Die Inseln wiederum sind sehr unfruchtbar , daher bepflanzen sie das Ufer der Lagune, was bedeutet, das viele einen Zweitwohnsitz haben. Um dorthin zu gelangen, muessen sie zum Teil 3 Tage mit ihren Einbooten paddeln.
Ihre Nahrung besteht groesstenteils aus Fischen, Krebsen, Meeresschildkroeten und diverse andere Meeresfruechte, abhaengig von der Saison und natuerlich von der Jagd im Dschungel. Sie jagen zahlreiche verschiedene Tiere, wie zum Beispiel Tapire, Hirsche und Wildschweine, aber auch Iguanas.
Vom Anbau ernten sie hauptsaechlich Wurzeln wie Yucca und eine grosse Auswahl von Fruechten, aber auch Korn und Bohnen.
Da die Indianer noch so leben wie damals, ist das Gleichgewicht der Natur in den Waeldern Nicaraguas erhalten geblieben und nicht wie in anderen Teilen Mittelamerikas durch Rohdung und Fehlwirtschaft zerstoert.
Doch truegt die friedliche Idylle der Indianer. Sie haben genuegend Problem mit der Regierung Nicaraguas und der Verwaltung des Staates der Atlantikkueste. So sind ihre Landrechte nicht gewaehrleistet, illegales Roden der Baeume, Neubau von Strassen und Siedlungen im Indianergebiet, Zerstoerung natuerlichen Lebensraumes von Tier und Mensch, und vieles mehr, findet taeglich statt.
So befindet sich hier auch ein Streit um die Erhaltung indianischer Traditionen und Gebraeuche, wie sie unser einer von Brasilien her kennt. Doch die Indianer sind machtlos...
Im Winter sind die wenigen Strassen durch Regen unpassierbar oder werden noch immer von Rebellen kontrolliert. Im Sueden sind die einzigen Strassen Fluesse, die aber im Sommer so wenig Wasser mit sich fuehren, so das die Versorgung mit Lebensmittel unterbrochen ist. Agrarwirtschaft ist laut Staat in diesem Raum San Juans nicht erlaubt, da das suedliche Gebiet ein Naturschutzpark ist, aber auch der Lebensraum der Indianer.
Jeden Tag muessen sie sich anschauen, wie ihre Lebensgrundlage, der Dschungel, immer mehr zerstoert wird, wie ihre Kinder diskriminiert werden, nur weil sie anders sind oder die Ausbeutung der Erdrohstoffe, die den grossen Konzernen einen Millionen Ertrag einbringen, ohne das es grossartige Kontrollen es gibt.
Da die Rama Indianer hauptsaechlich Englisch oder ihre eigene Sprache, eine Macro-Chibchan Sprache, sprechen, besteht auch keine Integration der Kinder mit den Mestizo Kinder in der Schule. Diese sprechen naemlich nur Spanisch. Also wird der Unterricht getrennt ausgefuehrt. Alicia unterrichtet die Indianerkinder in ihrer Sprache und lehrt ihnen ihre Geschichte anhand englischer Geschichtsbuecher, da der britische Einfluss sehr stark hinterblieben ist und natuerlich die ueblichen Sachen, wie Mathematik, Lesen und Schreiben. Spanisch wird nicht unterrichtet. Man lernt es auf der Strasse, doch wird es kaum benuetzt. Man bleibt unter sich.
Vor 2 Jahren war es noch normal, das man die Jungs mit langen Haaren antraf. Jetzt nicht mehr. Sie haben alle einen Kurzhaarschnitt. Alicia erklaerte mir, das die nicaraguensische Schulbehoerde verlangte, das die Knaben ein vernuenftiges Aussehen haetten und nicht wie Wilde in der Schule auftreten. Es gab einen riesengrossen Protest unter den Eltern, die sich am Schluss doch fuegten, bis man meinte, das die Regierung gegen die Rechte der Indianer verstoesst. Es sei eine Diskriminierung seitens derer, das die Ramas ihrer Sitte nicht nachgehen koennten und wenn es Brauch ist, das auch die Maenner lange Haare haben, so soll es dann auch sein. Da waren aber die Haare schon ab!
Also, steht den Jungen nichts mehr im Wege, sich erneut die Haare wachsen zu lassen.
Coyote moechte nur eins fuer sein Dorf. Der Bau einer Schule. Bis heute muessen die Kinder in das weit entfernte Dorf San Juan del Norte, das suedlichste Dorf an der Atlantikkueste Nicaraguas. Die Reise dorthin betraegt Tage, da die Indianer noch in Einbaeumen dorthin gelangen. Einen Aussenbordmotor koennen sich die wenigsten leisten, und wenn, das Benzin ist sehr teuer, da es extra von San Carlos nach San Juan gebracht werden muss. Eine Reise mit einem 25 Mann Kahn, die 1 Tag dauert und am Ende der Trockenzeit zum Teil nicht mehr moeglich, da der Rio San Juan zu wenig Wasser mit sich fuehrt.
Coyote erzaehlt uns, das der Bau der Schule an die 2000 Dollar koste. Das Problem sei nicht das Baumaterial, aber das andere Zubehoer, wie Naegel und Schrauben, dann die Arbeitsstunden derjenigen, die das Material zuschneiden und natuerlich die Transportkosten, da das Material aus San Carlos oder Puerto Viejo, Costa Rica geholt werden muss. Und allein schon die Passagierkosten auf so einem Kahn ist fuer einen Nicaraguensen sehr hoch. Eine Fahrt einfach von San Carlos nach San Juan kostet so an die 30 Dollar pro Person. Und dann ist man aber erst in San Juan. Um das Material in unser Dorf zu transportieren, erzaehlt uns Coyote, braucht man einiges an Benzin. Es ist also nicht einfach diesen Traum einer eigenen Schule zu verwirklichen. Bis heute pendeln die Kinder zwischen zwei Doerfer.
Unser erster Ausflug 2002 mit den Indianern fuehrte uns auf den Rio Indio in den Dschungel, zu einer von Coyote's "Transithuetten"
Die Huette war mit den noetigsten versorgt... Kochstelle, Waschstelle & Schlafmoeglichkeiten (Haengematten)
Die Huette war mit den noetigsten versorgt... Kochstelle, Waschstelle & Schlafmoeglichkeiten (Haengematten)
Am zweiten Ausflug fuhren wir zum Strand von San Juan del Norte, um zu baden, zu picknicken und ausgelassen zu spielen...
Auf traditioneller Weise wird der Iguana enthaeutet und ueber der Feuerstelle gebraten..
Ein Jahr spaeter 2003 kamen ich zurueck nach San Juan del Norte und besuchte Coyote und seinen Stamm... und wieder unternahmen wir einen Ausflug zum Strand, der sehr herzhaft und sehr vertraut war... Danke!
Ich bin tiefst in Ihrer Schuld... God Bless You!
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* Miskitos *
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