Die vergessene Geschichte des Rio San Juan / Nicaragua

Rio San Juan ist der zweitlaengste Fluss in Zentralamerika, liegt im Suedosten Nicaraguas und ist reich an Fauna und Flora. Er ist einer der besten Gegenden in Nicaragua, um die verschiedenen Vogel- und zahlreichen Tierarten zu beobachten.
Die beste Moeglichkeit fuer diese Taetigkeit bietet das "Reserva Biologica Indio-Maiz", der Nationalpark am Rio San Juan. Dieser und der Rest der Region wird gerne mit einem "Mini-Amazonas" verglichen, die sogenannten Lungen von Mittelamerika, da es mit einer Flaeche von 213.000 Hektar, der groesste tropische Regenwald noerdlich vom Amazonas und das zweitgroesste Naturreservat in Mittelamerika ist.
Der Rio San Juan umfasst eine Laenge von 190km. Er beginnt in San Carlos, am Lago de Nicaragua und endet in San Juan del Norte, am Atlantik. An suedlichen Ufern bildet es die Grenze mit dem Nachbarland Costa Rica. Die wichtigsten Ortschaften entlang des Flusses sind Boca de Sabalos, benannt nach dem Riesenfisch von dieser Region, dem Sabalo und El Castillo, ein kleines, verschlafenes Dorf, das aber von einem maechtigen spanischen Kastell aus dem 17. Jhrd. bewacht wird.
Die Urwaldregion des Rio San Juan ist nicht nur durch die Tier- und Pflanzenwelt sehr beeindruckend. Es beinhaltet auch eine gewaltige Geschichte, von der man nur noch selten was hoert oder weiss, aber es sind noch genuegend Reliquien von damals noch in verschiedenen Bereichen uebrig, so das man es kaum uebersehen kann und staunt. |
Entlang des Flusses trifft man auf die unterschiedlichsten Menschen. Ob Farmer oder Fischer, Kreole oder Indianer (dieses Gebiet war und ist auch bis jetzt noch die Region der Rama Indianer, die bis heute um ihre Landrechte kaempfen), ob Nica (die Einwohner Nicaraguas) oder Tica (Bezeichnung der Bewohner Costa Ricas), der Fluss ist vielfaeltig.
Die Lebensweise der Einheimischen ist einfach und schlicht. Eine Palmen- oder Holzhuette, der Abort am Flussufer, kein fliessend Wasser oder Strom, Waschen und Duschen wird im Fluss verrichtet, die naechste Polizei oder Krankenhaus in San Carlos, Schulen nur in den groesseren Ortschaften. Rio San Juan - Jenseits der Zivilisation!
Zum Teil muessen die Kinder unter der Woche getrennt von ihren Eltern bei Familienangehoerigen unterkommen, um eine Schulausbildung zu erlangen.
El Castillo
Das Dorf El Castillo besitzt ein Markenzeichen: Das spanische Kastell auch genannt: "La Fortaleza de la inmaculada Concepcion" ("die Festung der makellosen Empfaengnis").
Gebaut wurde es von den Spaniern im Jahre 1673. Der Bau wurde 2 Jahre spaeter beendet, naemlich im Jahre 1675. Diese Festung ist das einzige, gut erhaltene Kolonialgebaeude in Nicaragua und wurde auch zum UNESCO Weltkulturerbe erklaert, da es auch die zweitgroesste europaeische Festung in Zentralamerika ist.
Das Fort wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erklaert

Von dieser Festung gibt es 2 beruehmte Geschichten, einmal die von einer spanischen Kapitaenstochter namens "Rafaela Herrera", die nach dem Tode ihres Vaters im Jahre 1762 gemeinsam mit den Dorfbewohner durch eine List den Angriff der britischen Flotte in die Flucht schlug. Als nachts die Briten in der Dunkelheit das Kastell bombardierten, traenkte Herrera Leinentuecher in Petroleum, zuendete sie an und warf sie ins Wasser, woraufhin die brennenden Tuecher die Deckung der Briten preisgab. So konnten die Spanier sie in die Flucht schlagen.
Die andere Geschichte handelt von einem jungen, englischen Kapitaen namens Nelson, der spaeter als "Lord Nelson" bekannt wurde.
Dieser hatte 1779 die Mission, die Festung mit einer Armee von 600 britischen Soldaten und 400 Miskito Indianern ueber den Landweg einzunehmen, was ihm auch gelang. Doch Matias de Galvez, Oberbefehlshaber von Zentralamerika liess sich Zeit mit der Rueckeroberung.
Die andere Geschichte handelt von einem jungen, englischen Kapitaen namens Nelson, der spaeter als "Lord Nelson" bekannt wurde.
Dieser hatte 1779 die Mission, die Festung mit einer Armee von 600 britischen Soldaten und 400 Miskito Indianern ueber den Landweg einzunehmen, was ihm auch gelang. Doch Matias de Galvez, Oberbefehlshaber von Zentralamerika liess sich Zeit mit der Rueckeroberung.
Er wusste, der Dschungel wuerde mit der Zeit das fuer ihn erledigen. Und so war es dann auch. Man belagerte die Festung und nach einer gewissen Zeit verliessen die Miskito Indianer aus Langeweile die Festung zuerst. Die Soldaten harrten aus, aber durch die Belagerung fehlten Nahrungsmittel und gewisse Dschungelkrankheiten verringerten die Anzahl der britischen Armee drastisch, so dass nach weniger einem Jahr Kapitaen Nelson zum Rueckzug aufrief. So konnten die Spanier ohne einen Kampf oder auch menschlichen Verlustes das Kastell wieder uebernehmen.
Blick auf die Stromschellen vor El Castillo: "El Diablo"

Rio Santa Cruz: Nebenfluss von Rio San Juan bei El Castillo
Geraetschaften von der damaligen Kokosoelfabrik (afrikanische Palmenplantage)
Auf dem Weg von El Castillo nach San Juan del Norte.
In der Frueh wird man von dichten Nebelschwaden ueber den Fluss ueberrascht, die dem Ganzen eine geheimnisvolle Atmosphaere geben. Das Raetsel ist aber schnell geloest. Die Wassertemperatur betraegt morgens um die 35*C und vermischt sich mit der kuehlen Morgenluft, worauf sich natuerlich Dampf bildet.
Doch bald wird es klar und die ersten, warmen Sonnenstrahlen dringen durch die Nebelschwaden hindurch. Ein neuer, langer Tag beginnt. Die Bootsfahrt mit einem 65 Mann Kahn dauert um die 8 Stunden, dementsprechend welche Jahreszeit man faehrt. In der Trockenzeit kann das Boot wesentlich laenger brauchen, da der Rio San Juan in dieser Zeit wenig Wasser mit sich fuehrt, und man wird manchmal aufgefordert, "mitzuhelfen", was bedeutet: Alle Mann ins Wasser und bitte anschieben. Es kann schon manchmal abenteuerlich werden.
Und wer so wie wir mit dem eigenen Kanu paddelt, braucht seine 4-5 Tage!!!
Und wer so wie wir mit dem eigenen Kanu paddelt, braucht seine 4-5 Tage!!!

Wer eine Reise mit dem Boot von San Carlos nach San Juan del Norte unternimmt, wird feststellen, das die Landschaft und Fauna unuebertrefflich sind. Begleitet von dem Schreien der Bruellaffen, windet sich das Flussbett durch unberuehrte Natur. Nur das suedliche Flussufer von Costa Rica ist zu Farmland umgewandelt worden, das sich aber spaeter aendern wird, sobald man das "Delta" (eine 350m breite Flussgabelung vom Rio Colorado, der weiter nach Costa Rica fliesst und dem Rio San Juan, der sich in ein Flusslabyrinth teilt, mit 300 Inseln, und weiter nach San Juan del Norte, Nicaragua fliesst) erreicht hat. Nach dem Delta wird man kennenlernen, was Regenwald richtig bedeutet. Man muss wissen, das dieses Stueck der Atlantikkueste/Karibik eines der nassesten Gebiete in Amerika ist, mit einem Regenfall von 5000mm pro Jahr.
Strand von San Juan del Norte
* dort geht man nicht Fische fischen, sondern Drogen!!! *
San Juan del Norte
(seit 1993)
Rio Indio
Laguna Azul am Rio Indio
San Juan Vieja
oder auch bekannt als
Greytown
Die Bucht von San Juan - La Bahia de San Juan
- ein riesengrosser See -

Es gibt so gesehen zwei verschiedene San Juan del Nortes. Einmal San Juan Viejo, auch Greytown genannt, auf das ich spaeter eingehen werde und das heutige San Juan. Dieses wurde 1993 am Rio Indio gegruendet, nachdem die ehemaligen Bewohner aus ihrem Exil von Costa Rica zurueckkehrten. Waehrend des Buergerkrieges zwischen den Sandinisten und Contras in den 80er wurde San Juan Viejo Opfer der Zerstoerung und brannte bis auf einige Ueberreste auf die Grundmauern ab. Heutzutage kann man die Staette von San Juan Viejo besuchen oder was halt davon uebrig geblieben ist. Doch die Ueberreste erinnern an eine gewaltige Vergangenheit mit Dampfschiffen und dem Plan einen Verbindungskanal zwischen den beiden Ozeanen, Pazifik und Atlantik, herzustellen. Bereits beim Betreten der Bucht "Bahia San Juan" faellt einem der ueber 100 Jahre alte Sandbagger "La Draga" in die Augen. Bahia San Juan, eine Bucht so gross wie ein See, weist am Ende den Eingang zu San Juan Viejo bzw. Greytown, auf.

Es ist schon trauriger Anblick, wenn man auf den Pfaden durch die Ueberreste des Dorfes wandelt. Ehemals unter spanischer Krone wurde es 1848 von den Briten erobert und zu Ehren des jamaikanischen Governeur Sir Charles Grey in Greytown umbenannt. Von dieser Zeit erinnern nur noch der katholische, amerikanische, masonische und evangelische Friedhof, die einsam und verlassen im Dschungel vor sich hin vegetieren.
Man erzaehlt sich, das vor 1848 San Juan Viejo aus einer kleinen Siedlung mit einer winzigen Festung bestand, dessen Zuwuchs stieg, als 1849 der Goldrauch in Kalifornien, USA ausbrach und man einen Seeweg benoetigte, der die 900 000 Abenteurer aus der ganzen Welt, von New York und New Orleans bis nach Kalifornien brachte. |
+ ehemaliger britischer Friedhof +
Auch der beruehmte Schriftsteller Mark Twain passierte 1866 auf dem Hinweg von New York nach Kalifornien Greytown und schildert folgendes: "Greytown ist ein Paradies. Das Dorf weist 200 alte Holzhaeuser auf, mit vielen gruenlichen Flaechen und das Ganze ist umgeben von der Szenerie der Dampfschiffe in der Bucht Bahia San Juan. Die Bevoelkerung betraegt 800 Menschen und ist eine total gemischte Rasse von Einheimischen (Nicaraguans), Amerikanern, Spaniern, Deutschen, Englaendern und Jamaikanern."
Weiterhin fuegt er dazu, das durch das Transit-Geschaeft mit den Dampfschiffen jedes Haus zur Unterkunft wurde und man bereits fuer 1 Dollar ein sehr gutes Bett erhalten kann.
Doch wurde Greytown auch von Angriffen feindlicher Geschwadern aufgesucht, wie zum Beispiel 1854, als ein Amerikaner die Bewohner in Greytown provozierte, bei dem ein Einheimischer umkam, woraufhin sich ein Tumult in Greytown ausbreitete. Daraufhin bombadierte die nordamerikanische Brigg "Cyane" in Abwesenheit der britischen Schiffe Greytown, und die Stadt wurde gepluendert. Dies war ein Akt, laut der oeffentlichen, nordamerikanischen Meinung, gegen die "rebellische Gewalt" zu protestieren. Einige Tage spaeter kam die britische Brigg "Espege" aus Jamaika, um die Bombadierung zu beenden.
Doch wurde Greytown auch von Angriffen feindlicher Geschwadern aufgesucht, wie zum Beispiel 1854, als ein Amerikaner die Bewohner in Greytown provozierte, bei dem ein Einheimischer umkam, woraufhin sich ein Tumult in Greytown ausbreitete. Daraufhin bombadierte die nordamerikanische Brigg "Cyane" in Abwesenheit der britischen Schiffe Greytown, und die Stadt wurde gepluendert. Dies war ein Akt, laut der oeffentlichen, nordamerikanischen Meinung, gegen die "rebellische Gewalt" zu protestieren. Einige Tage spaeter kam die britische Brigg "Espege" aus Jamaika, um die Bombadierung zu beenden.
In der damaligen Zeit war Greytown unter anderem auch durch seinen interozeanischen Dampfschiffsverkehr zwischen New York / New Orleans via Rio San Juan, Nicaragua nach San Francisco, Kalifornien bekannt. Angefangen hat alles 1848. Der Gruender dieses Dampfschiffs-Unternehmen war der amerikanische Industrielle Cornelius Vanderbilt.
+ Ehemalige Relikte von Greytown / San Juan Viejo: eine alte Naehmaschine, die Treppenstufen zum Hause der Familie Pellas und die Kirchenglocke. +

Cornelius Vanderbilt, geboren 1794 in New York, USA, begann mit 16 Jahren mit dem Transportgeschaeft an, um 1818 im Dampfschiffunternehmen taetig zu werden und kaufte sich 1829 sein erstes eigenes Dampfschiff. Durch gezielte Erfolge, war er 1846 ein wohlhabender Geschaeftsmann, bekannt als "Commodore Vanderbilt". Waehrend des Goldrausches in Kalifornien 1849-1858 eroeffnete er die Seeroute von New York und New Orleans ueber den Rio San Juan, Nicaragua, nach San Francisco, Kalifornien. Er holte sich vorher topografische Studien von der Gegend und schrieb am 20. November 1849 an den Praesidenten von Nicaragua, das er in 90 Tagen ein interozeanisches Dampfschiff-Unternehmen errichten will und sich dafuer die Genehmigung einholen moechte. Auch das er der einzige Benutzer dieser Route ist und kein weiterer Konkurrent die Seerechte erhaelt. Die Segel- und Dampfschiffe kursierten zwischen der USA und Greytown. Von dort wurden die Gaeste mit kleinen Booten bis nach El Castillo gefahren, umliefen die gefuerchteten Stromschellen "El Diablo" und wurden mit einem weiteren Boot von dort nach San Carlos und weiter ueber den See "Lago de Nicaragua" nach Granada gebracht, wo man sie mit Pferde-, Ochsen- und Eselskarren ueber den Landweg nach San Juan del Sur, auch Puerto Independencia genannt, brachte. Von dort ging es wieder mit Segel- und Dampfschiffen weiter bis nach Kalifornien. Man schaetzt, das an die 84.880 Passagiere die 42-Tagesreise von San Juan nach Kalifornien und 75.000 ihren Weg nach New York in dieser Zeit machten, bis 1869 die Eisenbahnlinie in den Staaten fertig gestellt war und diese Route nicht mehr notwendig war. Vanderbilt verkaufte auch in dieser Zeit sein interozeanisches Dampfschiff-Unternehmen und stieg 1862 ins Eisenbahngeschaeft ein.
+ San Juan wurde in den 1980er Jahren wegen des Buergerkrieges komplett evakuiert. Im Laufe des Krieges verwandelte sich San Juan zur Kampf- & Kriegszone, wodurch es Ende der 80er durch ein Feuer total zerstoert wurde. Durch die Verseuchung von Kriegsmaterial inkl. Minen,verlegten und gruendeten die frueheren Bewohner Juans Anfang der 1990er Jahre San Juan del Norte an den Rio Indio. +
Doch gibt es noch weitere Merkmale, dass das Unternehmen nicht Bestand haette. 1863 gab es ein Erdbeben am Rio San Juan, das dafuer sorgte, das der ehemalige Hafen Punta Arenas, der auf einer Sandbank vor der Bucht San Juan lag, in den Fluten des Meeres versank und die Wassertiefe sich um 3 Meter reduzierte. In der heutigen Zeit kann man sich nicht mehr vorstellen, das einst Dampfschiffe den Rio San Juan befuhren. In den letzten 150 Jahren spuckte der aktive Vulkan Arenal in Costa Rica, immer wieder Sand und Asche aus, die den Fluss erreichten, der daraufhin immer mehr verstopfte und zur Folge hatte, das er austrocknete. Deswegen kann man nur noch mit 48-Mann-Kaehnen den Fluss befahren; in der Trockenzeit muss sogar "mitangeschoben" werden.
+ Ueberreste eines Dampfschiffes vom 19. Jhrd. am Rio Sarnoso, Nebenfluss vom Rio San Juan. +
+ Ueberreste eines Dampfschiffes in der Bahia de San Juan +
+ englischer Schauffelbagger in der Bucht San Juan aus dem 19.Jhrd. +

Dies waren zum Teil auch die Gruende, warum man auch von der Idee des Baus eines interozeanischen Kanals abliess, dazu kam auch noch der Vulkanausbruch des Concepcion auf der Insel Isla de Ometepe im Jahre 1901. Da der Vulkan auf dem Seeweg liegt und der Vulkan sehr unberechenbar sein kann, liess man den Plan fallen, jemals den Kanal dort zu bauen.
Der Koenig Phillip der Zweite von Spanien liess 1567 Studien ueber eine Moeglichkeit zum Bau eines interozeanischen Kanals in der Gegend Nicaraguas anfertigen. Doch ein jesuitischer Priester warnte vor einer Eroeffnung eines Kanals zwischen dem Pazifik und dem Atlantik, da einer der Ozeane in den Anderen fliessen koennte.
Erst im Jahre 1837 wurden wieder von einem gewissen Baily Studien angefertigt, 1848 von Oersted, 1850 von Childs und 1865 vom Kapitaen G.C. der Vereinigten Staaten. Doch Napoleon Bonaparte III sollte 1869 der Erste sein, der den Bau des Kanales umsetzen sollte, da er auch die Genehmigung des Staates Nicaraguas erhielt (das interozeanische Dampfschiffunternehmen von Vanderbilt wurde in diesem Jahr eingestellt), doch durch den Sturz Napoleons in Frankreich zerschlug sich das Projekt, bevor man richtig anfangen konnte. 1870 veranlasste der amerikanische Praesident Ulisse Grant Nachforschungen ueber verschiedene Orte in Mittelamerika fuer den Bau eines Kanales.
Der Koenig Phillip der Zweite von Spanien liess 1567 Studien ueber eine Moeglichkeit zum Bau eines interozeanischen Kanals in der Gegend Nicaraguas anfertigen. Doch ein jesuitischer Priester warnte vor einer Eroeffnung eines Kanals zwischen dem Pazifik und dem Atlantik, da einer der Ozeane in den Anderen fliessen koennte.
Erst im Jahre 1837 wurden wieder von einem gewissen Baily Studien angefertigt, 1848 von Oersted, 1850 von Childs und 1865 vom Kapitaen G.C. der Vereinigten Staaten. Doch Napoleon Bonaparte III sollte 1869 der Erste sein, der den Bau des Kanales umsetzen sollte, da er auch die Genehmigung des Staates Nicaraguas erhielt (das interozeanische Dampfschiffunternehmen von Vanderbilt wurde in diesem Jahr eingestellt), doch durch den Sturz Napoleons in Frankreich zerschlug sich das Projekt, bevor man richtig anfangen konnte. 1870 veranlasste der amerikanische Praesident Ulisse Grant Nachforschungen ueber verschiedene Orte in Mittelamerika fuer den Bau eines Kanales.
1885 schaetzte der Ingenieur Aniceto Menocal, der fuer die amerikanische Regierung arbeitete, die Kosten fuer einen Kanalbau in Nicaragua auf 75 Millionen Dollar, dass die Konstruktion machbar sei und in 6 Jahren fertiggestellt sei.
1890 wurde nordoestlich von San Juan del Norte das Dorf Ciudad America gegruendet, um die Arbeiter fuer den Kanal unterzubringen.
1891 brachte man die ersten Schauffelbagger in die Bucht von San Juan.
1893 startete das Projekt, durchgefuehrt von der Privatfirma "US Maritime Canal Company". Nachdem sie 1km gebaggert hatten, ging die Firma pleite.
1901 war dann der Vulkanausbruch vom Concepcion. Die Idee eines Kanalbaus in Nicaragua wurde endgueltig begraben.
Seitdem erinnert das Relikt eines Schauffelbaggers, der einsam in der Bucht zurueckgelassen wurde, an die Idee eines interozeanischen Kanals in Nicaragua.
1890 wurde nordoestlich von San Juan del Norte das Dorf Ciudad America gegruendet, um die Arbeiter fuer den Kanal unterzubringen.
1891 brachte man die ersten Schauffelbagger in die Bucht von San Juan.
1893 startete das Projekt, durchgefuehrt von der Privatfirma "US Maritime Canal Company". Nachdem sie 1km gebaggert hatten, ging die Firma pleite.
1901 war dann der Vulkanausbruch vom Concepcion. Die Idee eines Kanalbaus in Nicaragua wurde endgueltig begraben.
Seitdem erinnert das Relikt eines Schauffelbaggers, der einsam in der Bucht zurueckgelassen wurde, an die Idee eines interozeanischen Kanals in Nicaragua.
MARK TWAIN - "The Nicaragua route forever!"
Samuel Clemens, better known by his pen name Mark Twain, first saw the Pacific Coast of Nicaragua on 29 December 1866, after a long boat journey from San Francisco. He described the approach to the bay of San Juan del Sur:"...bright green hills never looked so welcome, so enchanting, so altogether lovely, as these do that lie here within a pistol-shot of us." Twain was writing a series of letters to a San Francisco newspaper Alta California, letters that would be published in book form more than 60 years later, in 1940, in a collection called travels with Mr. Brown. Twains sharp eye has left us some interesting notes on his journey from Pacific to Caribbean, travelling on the inter-oceanic steamship line of Cornelius Vanderbilt.
Twain crossed Nicaragua in 3 days. The first was spent overland in horse-carriage from San Juan del Sur to the Lake Nicaragua port of La Virgen. During the only land part of his journey from San Francisco to New York he was amazed at the beauty of the Nicaraguan people and their land. He and his fellow passengers gleefully exclaimed," the Nicaragua route forever!" It was at the end of that 3 1/2 - hour carriage ride that he first saw the great lake and the island of Ometepe."Out of the midst of the beautiful Lake Nicaragua sprint 2 magnificent pyramids, clad in the softest and richest green, all flecked with shadow and sunshine, whose summits pierce the billowy clouds. They look so isolated from the world and its turmoil-so tranquil, so dreamy, so steeped in slumber and eternal repose." He crossed the lake in a steamship to San Carlos and boarded another that would take him down the Rio San Juan to El Castillo, where passengers had to walk past the old fort to change boats beyond the rapids there. "About noon we swept gaily around a bend in the beautiful river, and a stately old adobe castle came into view a relic of the olden time of the old buccaneering days of Morgan and his merry men. It stands upon a grassy dome-like hill and the forests loom up beyond."
Back on the river Mark Twain was immersed in the beauty that today is the Indio-Maiz Biological Reserve:" As we got under way and sped down the narrowing river, all the enchanting beauty of its surroundings came out. All gazed in rapt silent admiration for a long time as the exquisite panorama unfolded itself. The character of the vegetation on the banks had changed from a rank jungle to dense, lofty, majestic forests. There were hills, but the thick drapery of the vines spread upwards, terrace upon terrace, and concealed them like a veil. Now and then a rollicking monkey scampered into view or a bird of splendid plumage floated through the sultry air, or the music of some invisible songster welled up out of the forest depths. The changing vistas of the river ever renewed the intoxicating picture; corners and points folding backward revealed new wonders beyond." Twain wrote that he would like to return to Nicaragua, but he never did. He would soon achieve fame with his humorist writings, political commentaries and now classic novels, the first of which, Tom Sawyer, was published 10 years after his trip across Nicaragua.
Twain crossed Nicaragua in 3 days. The first was spent overland in horse-carriage from San Juan del Sur to the Lake Nicaragua port of La Virgen. During the only land part of his journey from San Francisco to New York he was amazed at the beauty of the Nicaraguan people and their land. He and his fellow passengers gleefully exclaimed," the Nicaragua route forever!" It was at the end of that 3 1/2 - hour carriage ride that he first saw the great lake and the island of Ometepe."Out of the midst of the beautiful Lake Nicaragua sprint 2 magnificent pyramids, clad in the softest and richest green, all flecked with shadow and sunshine, whose summits pierce the billowy clouds. They look so isolated from the world and its turmoil-so tranquil, so dreamy, so steeped in slumber and eternal repose." He crossed the lake in a steamship to San Carlos and boarded another that would take him down the Rio San Juan to El Castillo, where passengers had to walk past the old fort to change boats beyond the rapids there. "About noon we swept gaily around a bend in the beautiful river, and a stately old adobe castle came into view a relic of the olden time of the old buccaneering days of Morgan and his merry men. It stands upon a grassy dome-like hill and the forests loom up beyond."
Back on the river Mark Twain was immersed in the beauty that today is the Indio-Maiz Biological Reserve:" As we got under way and sped down the narrowing river, all the enchanting beauty of its surroundings came out. All gazed in rapt silent admiration for a long time as the exquisite panorama unfolded itself. The character of the vegetation on the banks had changed from a rank jungle to dense, lofty, majestic forests. There were hills, but the thick drapery of the vines spread upwards, terrace upon terrace, and concealed them like a veil. Now and then a rollicking monkey scampered into view or a bird of splendid plumage floated through the sultry air, or the music of some invisible songster welled up out of the forest depths. The changing vistas of the river ever renewed the intoxicating picture; corners and points folding backward revealed new wonders beyond." Twain wrote that he would like to return to Nicaragua, but he never did. He would soon achieve fame with his humorist writings, political commentaries and now classic novels, the first of which, Tom Sawyer, was published 10 years after his trip across Nicaragua.
Few comments of Mark Twain during his trip in Nicaragua:
* Mark Twain described San Juan del Sur as "a few tumble-down shanties" in 1866, and said the town was "crowded with horses, mules and ambulances (horse carriages) and half-clad yellow natives."
* When Mark Twain arrived San Carlos in 1866 he described it simply as Fort San Carlos, making no mentionof any town.
* Mark Twain slept in Greytown on his 1866 journey and described the town as a "peopled paradise... composed of 200 old frame houses and some nice vacant lots, and its comeliness is greatly enhanced, I may say is rendered gorgeous, by the cluster of stern-wheel steamboats at the waterfront. The population is 800 and is mixed-made up of narratives (Nicaraguans), Americans, Spaniards, Germans, English and Jamaicans." He added that "the transit business has made every house a lodging camp and you can get a good bed everywhere for a dollar."
* Mark Twain described San Juan del Sur as "a few tumble-down shanties" in 1866, and said the town was "crowded with horses, mules and ambulances (horse carriages) and half-clad yellow natives."
* When Mark Twain arrived San Carlos in 1866 he described it simply as Fort San Carlos, making no mentionof any town.
* Mark Twain slept in Greytown on his 1866 journey and described the town as a "peopled paradise... composed of 200 old frame houses and some nice vacant lots, and its comeliness is greatly enhanced, I may say is rendered gorgeous, by the cluster of stern-wheel steamboats at the waterfront. The population is 800 and is mixed-made up of narratives (Nicaraguans), Americans, Spaniards, Germans, English and Jamaicans." He added that "the transit business has made every house a lodging camp and you can get a good bed everywhere for a dollar."
Rio Indio Lodge
(einzige Hotelanlage in der Bucht (ca. 70-160 US $)
RAMAS und GUATUZOS
Kurz noch eine Anmerkung zur indianischen Bevoelkerung:
Im westlichen Bereich des Rio San Juan und an den Ufern des Sees Lago de Nicaragua lebten einst die Guatuzos Indianer. Sie waren bekannt fuer ihre rot bemalten Gesichter, dessen Farbe dem Guatuza (Agouti) aehnelt, der aber Dank seinem delikaten Fleisches fast ausgestorben ist.
Bis 1870 bewohnten die Guatuzos, auch Maleku Indianer genannt, diese Region. Nach jahrelangen Kaempfen mit den Spaniern zogen sie sich dann in die Gegend des Rio Frio zurueck und wurden wegen ihrer Feindlichkeit erstmals in Ruhe gelassen.
Als aber 1860 das Gebiet um den Rio San Juan mit Gummi erschoepft war, drangen die weissen Kautschuksammler bis zum Rio Frio vor. Sie toeteten jeden, der Ihnen im Weg stand. Ab 1870 floh jeder Indianer beim Anblick eines Weissen in den Schutz der Waelder.
Doch durch illegale Entfuehrungen und Sklavenarbeit in den Minen und Gutshoefe von Chontales wurde ihre Rasse und Kultur bald ausgerottet.
Auf Solentiname kann man noch Petroglyphen, Felsmalereien der Guatuzos betrachten. Man findet sie auf der Insel La Venada in einer Felsgrotte am noerdlichen Ufer. Diese Hoehle nennt man "La Cueva del Duende" (uebersetzt: Elfenhoehle).
Im westlichen Bereich des Rio San Juan und an den Ufern des Sees Lago de Nicaragua lebten einst die Guatuzos Indianer. Sie waren bekannt fuer ihre rot bemalten Gesichter, dessen Farbe dem Guatuza (Agouti) aehnelt, der aber Dank seinem delikaten Fleisches fast ausgestorben ist.
Bis 1870 bewohnten die Guatuzos, auch Maleku Indianer genannt, diese Region. Nach jahrelangen Kaempfen mit den Spaniern zogen sie sich dann in die Gegend des Rio Frio zurueck und wurden wegen ihrer Feindlichkeit erstmals in Ruhe gelassen.
Als aber 1860 das Gebiet um den Rio San Juan mit Gummi erschoepft war, drangen die weissen Kautschuksammler bis zum Rio Frio vor. Sie toeteten jeden, der Ihnen im Weg stand. Ab 1870 floh jeder Indianer beim Anblick eines Weissen in den Schutz der Waelder.
Doch durch illegale Entfuehrungen und Sklavenarbeit in den Minen und Gutshoefe von Chontales wurde ihre Rasse und Kultur bald ausgerottet.
Auf Solentiname kann man noch Petroglyphen, Felsmalereien der Guatuzos betrachten. Man findet sie auf der Insel La Venada in einer Felsgrotte am noerdlichen Ufer. Diese Hoehle nennt man "La Cueva del Duende" (uebersetzt: Elfenhoehle).
Ebenso weiss man, das die Malekus Fischer, Jaeger und ausgezeichnete Bauern waren, die Mais, Squash, Kakao und Bananen anpflanzten. Die Maleku-Sprache hat Eigenschaften der Nahaut-Sprache, die von den Nicaraguas gesprochen wurde (eine Wurzel des aztekischen Nahuatl), aber basierte mehr auf die Chibcha-Sprache (der Sprachstamm der Miskitos, Ramas und Sumus). Ihr Name fuer den See "Lago de Nicaragua" lautete "Ucurriquitukara" (wo die Fluesse sich vereinen).
Den zweiten Indianerstamm, den man noch bis heute auffinden kann, sind die Rama Indianer. Im 17.Jhrd. schaetzte man die groesste Rama Siedlung, die an der Flussmuendung des Sabalos zu finden war, auf 30.000 Leute. Heutzutage kehren die meisten Indianer aus ihrem Exil (waehrend des Buergerkrieges in den 1980er wurden viele Indianer fuer Kriegsattentate missbraucht und verloren ihr Leben) an die Atlantikkueste zurueck. Die meisten trifft man auf einer kleinen Insel in der Bucht von Bluefields oder an den Flussufern des Rio Indio.
Befaehrt man heute diese Gegend mit einem Privatboot, so wird gebeten, die Privatsphaere und Sitten der Indianer zu respektieren.
Befaehrt man heute diese Gegend mit einem Privatboot, so wird gebeten, die Privatsphaere und Sitten der Indianer zu respektieren.
San Carlos
Das Tor zum Rio San Juan
Blick auf den Rio San Juan und auf den Rio Frio
Rio Negro
(auf dem Weg zu Coyotes zweites Zuhause im Dscgungel)
"Dendrobates Auratus", ein knallig gruener, giftiger Pfeilfrosch, mit schwarzen Punkten wurde frueher von den Rama Indianern hergenommen, um ihre Pfeilspitzen mit dessen Gift zu praeparieren.